26. Dezember 2021
Ein arktischer Gast
hält sich seit ein paar Tagen in Scharbeutz auf: ein Gelbschnabeltaucher! Dieser Vogel brütet in Nordsibirien und hat seine Winterquartiere am weißen Meer und vor der Küste Norwegens und Schottlands. Ein kleines Quartier scheint es auch in der pommerschen Bucht zu geben.
Nur sehr selten zeigt sich diese Art in unmittelbarer Küstennähe, ein Zeichen dafür, dass die Vögel entweder krank oder erschöpft sind und meistens nicht mehr allzu lange leben. Auch bei diesem Vogel war es so, ein Tag nach meinem Besuch wurde er mittags stark geschwächt aufgefunden und starb schließlich.
Davon war tags zuvor noch nicht viel zu sehen. Der Seetaucher schwamm sehr schnell und putzte sich sehr ausgiebig gerade einmal etwa 20 Meter vom Strand entfernt, wo er von zahlreichen Menschen bewundert wurde.
25. Dezember 2021
Schneeweiße Weihnachten
Das erste Mal seit 2010 gab es dies wieder im Landkreis Nordwestmecklenburg und nach einem sehr ungemütlich, nassem und windigen November zeigte sich heute das Wetter von seiner besten Seite. Bei -8°C und trockener klarer Luft und Schneefall in der Weihnachtsnacht boten sich heute ideale Bedingungen zum Fotografieren. Alleine das starke Luftflimmern direkt über der noch wärmeren Ostsee störte.
10. Oktober 2021
Ein paar Tage Helgoland
gehen zu Ende. Nachdem schon meine alljährliche Woche auf der Insel Walfisch wenig ergiebig, aber dafür umso windiger und regnerisch war und ich sie deshalb leider vorzeitig beenden musste, sollte es diese Woche noch einmal richtig schöne Momente geben.
Nach einer stürmischen und nassen Überfahrt mit dem Katamaran kam ich diesmal sehr schnell in der Ferienwohnung an, ohne unterwegs großartig auf Vögel zu achten. Den Rest des Tages wartete ich auf besseres Wetter.
Der erste richtige Tag führte mich natürlich zu den Basstölpeln. Die Brutplätze sind zwar größtenteils geräumt, aber ein paar diesjährige Tiere sind immer noch anzutreffen. Sogar zwei Pulli mit noch viel weißem Federflaum waren anwesend, werden die Saison aber wohl nicht überleben, da die Elterntiere nur noch sehr sporadisch füttern.
Eines der Highlights war ein rastender Wiedehopf, der schon ein paar Tage auf der Insel war. Leider war er überwiegend scheu und hielt sich häufig im Dunkeln auf. Am nächsten Tag tat er mir den Gefallen und stellte genau im Gegenlicht seine Haube auf, die von der Sonne durchschienen wurde.
Jetzt zur Zugzeit ist Helgoland wieder voll mit Zugvögeln, allen voran Buchfinken, Wiesenpiepern und Steinschmätzern. Dann setzte noch zusätzlich starker Bergfinkenzug ein und auch Rot- und Singdrosseln, sowie Feldlerchen und Rauchschwalben zogen vermehrt durch. Auch einige Erlenzeisige waren unterwegs.
Das Tolle am Vögel fotografieren auf Helgoland ist, dass diese hier zuweilen recht geringe Fluchtdistanzen besitzen und oftmals weißer Sand oder der rote Fels einen ansprechenden Hintergrund bilden.
Weitere typische seltene Herbstgäste sind die Gelbbrauen-Laubsänger. Diese kleine Singvogelart aus der sibirischen Taiga ist meist rastlos in den Baumkronen unterwegs und nur selten gut zu fotografieren. Diesmal sollte es bei mir nicht anders sein. Die Fotos haben schon fast Suchbildcharakter und zeigen auch, wie gut die Vögel im dichten bunten Blätterdach getarnt sind.
Typische Wintergäste sind Schneeammern und Ohrenlerchen. Gerade letztere waren zahlreich unterwegs und während ich letztes Jahr nur sehr wenige Aufnahmen aus großer Entfernung machen konnte, flogen mir die Vögel diesmal fast um die Beine.
Natürlich gab es neben den Basstölpeln noch weitere Helgoländer Brutvögel zu sehen, zum Beispiel Eiderenten am Nordstrand, eine Trottellumme die sehr dicht an der NO-Mole vorbei schwamm und auch eine ganz banale Straßentaube an der Westklippe.
Neben der Hauptinsel habe ich es diesmal auch nach Düne geschafft. Der aktuell seltenste regelmäßige Vogel ist... ein Bläßhuhn! Diese Art ist auf Helgoland wirklich selten, allerdings saß der Vogel am Golfteich im dunklen Schatten und ließ keine guten Fotos zu. Dafür präsentierte sich dort ein Kormoran im Baum.
Neben Vögeln ist Düne natürlich für seine Kegelrobben und Seehunde bekannt, die sich dort zu Dutzenden tummelten. Sogar ein junger Seehund war am Südstrand der Hauptinsel für zwei Tage zu sehen.
Daneben hat Helgoland natürlich auch tolle Landschaftsmotive zu bieten. Besonders die Sonnenuntergänge mit Regenwolken waren sehr spektakulär.
Auf Spurensuche am Nordstrand - Bachstelze und Silbermöwe
Helgoland bei Nacht
Am letzten Tag präsentierte sich das Wetter mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Auf dem Weg zum Schiff zeigte sich dieses Bergfinken-Männchen an der großen Treppe noch einmal von der besten Seite und ließ sich wunderschön beim Fressen ablichten.
Auch wenn ich diesmal keine neue Art für mich verbuchen konnte - Zitronenstelze, Taigazilpzalp und Rotkehlpieper habe ich nur sehr knapp verpasst, war der Aufenthalt dennoch ein richtiges Highlight. Nächstes Jahr werde ich hoffentlich etwas länger Zeit finden.
08. August 2021
Arbeitseinsatz im NSG Insel Langenwerder
und in der Pause bleibt immer noch ein wenig Zeit zum Fotografieren.
02. August 2021
Nach dem in Nordfriesland
innerhalb weniger Tage mehrere Seltenheiten gesehen wurden - Großer Schlammläufer, Grasläufer, Weißbürzel-Strandläufer, Orientbrachschwalbe sowie eine Schwarzflügel-Brachschwalbe - fasste ich kurzer Hand den Entschluss dort ein spontanes Wochenende zu verbringen. Immerhin standen ja auch noch Seeregenpfeifer und Lachseeschwalbe auf dem Programm. Mir war von vorneherein allerdings klar, dass ich niemals alle diese Arten innerhalb von zwei Tagen dort sehen konnte.
Zunächst schwand die Hoffnung auf die beiden Brachschwalben. Diese waren schon ein paar Tage zuvor nicht mehr gesehen worden. Am Samstag schaute ich zunächst am Hauke-Haien-Koog vorbei, wo der Große Schlammläufer dann auch recht schnell gefunden wurde. Leider spielte das Wetter nicht mit - Starkregen und Hitzeflimmern wechselten sich im Minutentakt ab - und so musste ich mit einem kurzen Blick durch das Spektiv vorlieb nehmen. Die nordamerikanische Seltenheit war leider sehr weit entfernt und verschwand permanent in der Vegetation, so dass auch an ein Belegfoto nicht ansatzweise zu denken war. Der Weißbürzel-Strandläufer im Rickelsbüller Koog entpuppte sich für mich als Flop, da kaum Limikolen im Gebiet zu sehen waren.
Am nächsten Tag nahm ich mir den Beltringharder Koog vor, wo ein Grasläufer und die Seeregenpfeifer zu sehen seien sollten. Nach 1 1/2 Stunden in der Beobachtungshütte und ohne Fund wechselte ich zum Deich, wo ich nach kurzer Zeit einen kleinen Trupp Seeregenpfeifer fand. Leider war die Distanz auch hier groß, dafür standen die Vögel vollkommen frei herum.
Ich wollte schon weiter zum nächsten Weißbürzel-Strandläufer fahren, als dann doch noch eine brandneue Meldung über den Grasläufer eintrudelte. Also schnell zurück zur Hütte! Noch mal suchte ich etwa eine Stunde lang mit mehreren Beobachtern alles ab, doch auch jetzt war er nicht mehr zu finden. Zu schade! Zu guter Letzt wollte ich mein Glück dann wenigstens nochmal beim Weißbürzel-Strandläufer versuchen, doch auch hier wurde ich nicht fündig. Spät Abends auf dem Rückweg kam dann doch noch mal ein Positivupdate des Grasläufers herein. Der Weißbürzel-Strandläufer wurde nicht mehr gesehen.
Unterm Strich aber immerhin zwei neue Arten für mich und sehr viele schöne Limikolenbeobachtungen!
26. Juli 2021
Der Sommer
brachte aus vogeltechnischer und fotografischer Sicht wenig Vorzeigbares. Die meisten Vögel verhalten sich jetzt still und heimlich um ihren Nachwuchs groß zu ziehen und die hohen Temperaturen tuen ihr übriges. Meinen Sommerurlaub verbrachte ich in der Eifel, wo es allerdings erschreckend wenig Vögel gab. Auf der Hinfahrt konnte ich immerhin einen Seidensänger in Jülich hören und auf der Rückfahrt einen weiteren in Köln. Lediglich die Ausflüge in die Drover Heide und nach Luxemburg ins Haff Réimich stachen als sehr lohnend hervor. Eine Woche vor den Unwettern war ich dann zum Glück wieder in der Heimat.
Aus diesem Grund stelle ich hier nur einmal ein paar Fotos ohne weiteren Text zusammen.
24. Mai 2021
Karmingimpel
sind zusammen mit dem Schlagschwirl der Zugvogel mit dem spätesten Ankunftsdatum bei uns. Erst Mitte Mai kommen die Vögel aus ihrem Winterquartier aus Indien zurück. Die Vögel fallen zumeist durch ihren charakteristischen Gesang auf, welcher gerne von einer Warte aus vorgetragen wird. Seit den 1980er Jahren breitet sich die Art auch im Landkreis Nordwestmecklenburg entlang der Ostseeküste aus.
23. Mai 2021
Abendstimmung kurz vor dem Wolkenbruch
22. Mai 2021
Auf Pirsch mit dem neuen Tele
15. Mai 2021
Mein neues Objektiv ist da!
Mein 500mm f4 Tele von Sigma kam gestern an und so musste ich es natürlich auch gleich ausprobieren. Für das erste "richtige" Foto (nach dem Testen) stand dieser Grauschnäpper im Hütelmoor Modell.
09. Mai 2021
Beim Birdrace
war unser Team Asiola-Quartett zum wiederholten Male erfolgreich und konnte insgesamt 162 Arten innerhalb von - pandemiebedingt - 17 Stunden sehen und hören. Ein Highlight wäre auch sicherlich dieser Ohrentaucher im Prachtkleid gewesen, den wir leider nicht, dafür aber ein anderes Team sehen konnte.
Ohrentaucher sind zu dieser Jahreszeit normalerweise bereits wieder in ihren Brutgebieten in Skandinavien angekommen. Im Prachtkleid sieht man sie deshalb bei uns nur sehr selten.
27. April 2021
Beutelmeise, die Dritte
Heute morgen war ich nun noch einmal besonders früh auf den Beinen, um vorher noch den wunderschönen Sonnenaufgang über dem Stadthafen zu fotografieren.
Die Beutelmeisen zeigten sich heute allerdings kaum und so kam kein wirklich vorzeigbares Foto zustande. Ein Stück weiter sang dafür ein Feldschwirl frei sitzend auf einem Brombeergestrüpp.
21. April 2021
Beutelmeise, die Zweite
Am frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, war ich noch einmal vor Ort und konnte endlich bessere Fotos machen.
Auf einer Grünfläche mitten an einer Hauptverkehrsstraße erregten noch zwei Wacholderdrosseln meine Aufmerksamkeit. Sie zeigten kaum Scheu und vertilgten in aller Ruhe Käfer und Regenwürmer.
19. April 2021
Beutelmeise, die Erste
Seit einer Woche sind auch die Beutelmeisen wieder eingetroffen und schon mit dem Nestbau beschäftigt. Das Nest, welches dem Vogel seinen Namen gibt, ist ein sehr kunstvolles Geflecht aus weichen Fasern und hängt an mehreren Zweigen in Beutelform herab. Der Neststandort ist aus Fotografensicht sehr gut gewählt. Nahe genug an einem rege benutzten Weg, so dass die Vögel keine Scheu vor dem Menschen zeigen und doch so versteckt, dass man nicht ständig komisch angeguckt wird.
Früh morgens verrät einen nur das Auslöserrattern, wobei sich das dank elektronischem Verschluss oder spiegelloser Systemkameras mittlerweile auch gegeben hat.
Leider war am Nachmittag bestes Gegenlicht, sodass ich noch einmal am frühen Morgen vorbei gucken werde.
17. April 2021
Frühlingsboten
Nachdem letzte Woche das erste Blaukehlchen an der Hobener Bucht sein Revier besetzt hatte und es mir letztes Jahr nur mittelmäßige Fotos bescherte, habe ich den heutigen sonnigen Morgen ausgenutzt, um es noch einmal zu versuchen.
Heute waren zwar alle vier Reviere besetzt, doch die Vögel verhielten sich scheu und sangen immer nur aus dem dichten Schilf. Keine Chance auf ein Foto. Als ich ein Stück weiter gehen wollte und mein Glück im nächsten Schilfabschnitt versuchen wollte, flog im Augenwinkel ein Vogel auf einen kleinen Pfahl. Ganz langsam hob ich das Objektiv und schon sah ich ein singendes Blaukehlchen nur fünf Meter entfernt im schönsten Licht. Fast eine Minute ließ es sich nicht stören und ich konnte endlich ein paar vorzeigbare Fotos machen.
Plötzlich raschelte es im Schilf und vier große Feldhasen hoppelten heraus und sonnten sich auf der Wiese davor.
Ein Stück weiter saß dieser Zilpzalp in einem Baum, sang lauthals und ließ sich durch mich ebenfalls nicht stören.
Eine überschwemmte Wiese bietet seit einigen Wochen ideale Bedingungen für etliche Enten. Ein großer Trupp Pfeif-, aber auch einige Stock-, Spieß- und Krickenten nutzen den vorübergehenden neuen Lebensraum zur Nahrungssuche.
Besonders war hier ein Knäkentenpaar, welche hier nur sehr selten und verstreut zu sehen sind.
Die Mittelsägerbalz, die bereits im Winter begann geht langsam dem Ende zu. Nur vereinzelt bekabbeln sich mehrere Männchen noch um ein Weibchen.
27. Februar 2021
Actitis macularius
ist der wissenschaftliche Name einer kleinen Limikole, die in Amerika beheimatet ist. Der Drosseluferläufer.
Gelegentlich verfliegt er sich jedoch auch über den Atlantik und wurde schon in vielen europäischen Ländern nachgewiesen.
Nachdem am 12. Februar ein solcher Vogel in Kiel gesehen und bestimmt wurde, habe ich erst einmal den großen Ansturm der anderen Vogelbeobachter und Fotografen abgewartet und darauf gehofft, dass der Vogel noch einige Tage zu sehen sein wird. Nachdem der Vogel täglich gesehen wurde und kein Negativ-Update kam, habe ich heute den Weg auf mich genommen.
Die erste Limikole die ich zu sehen bekam, war dieser Rotschenkel, der äußerst zutraulich war und sich in aller Ruhe fotografieren ließ.
Ein Stück weiter lief tatsächlich der Drosseluferläufer etwa fünf Meter entfernt im Tang umher und störte sich nicht weiter an meiner Anwesenheit.
Außerdem hielten sich noch zwei Austernfischer am Strand auf, welche ebenfalls Fotos auf kurze Distanz zuließen.
Am Strand von Heidkate sind sehr häufig Meerstrandläufer zu sehen. In der Hoffnung auf ein paar weitere Fotos, wurde ich leider von der hohen Entfernung enttäuscht. So reichte es nur für ein Übersichtsfoto. Darauf zu sehen sind Alpenstrandläufer, Sanderlinge und einige Meerstrandläufer.
14. Februar 2021
tiefer Winter
Nachdem die Temperaturen in den letzten Tagen deutlich nach unten gingen und nachts zeitweise unter -15°C fielen, schien tagsüber fast durchweg die Sonne. Auch bei diesen Temperaturen waren viele Tiere unterwegs um an den wenigen schnee- und eisfreien Stellen nach Nahrung zu suchen. Besonders auffällig war diese Winterflucht bei Waldschnepfen, Schellenten und Zwergsägern. Letztere sind in der Wismarbucht meist nur in sehr kleiner Zahl anzutreffen. Bei der diesmonatigen Wasservogelzählung konnte ich insgesamt 146 von ihnen zählen.
17. Januar 2021
Winterstimmung in Mecklenburg
03. Januar 2021
Mitten im Wald
zwischen Moidentin und Bad Kleinen direkt am Wallensteingraben lag die Brusenbecker Mühle, von der heute nur noch ein kleiner Mauerrest zeugt.
Gestern wurde an dieser Stelle eine Wasseramsel der skandinavischen Nominatform gesehen und fotografiert. Da ich den Wallensteingraben schon einige Jahre erfolglos nach Wasseramseln abgesucht hatte, ließ ich mir die Gelegenheit nicht entgehen.
Nach kurzer Suche fand ich den Vogel auch auf einem Stein im Bach. Leider sind die Lichtverhältnisse recht schwierig, da es bedeckt war und das letzte Licht von den Bäumen geschluckt wurde.